Wenn der Umzug Erleichterung bringt: das reduzierte Familienbadezimmer
- Kathrin Demuth
- 28. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
→ Wenn aus dem Weniger mal wieder ein eindeutiges Mehr wird
→ Willkommen im kleinen, doch skandinavisch klaren Familienbadezimmer
Willkommen in unserem Familienbad
Lebt man mit Kindern zusammen, hat man idealerweise gleich zwei Badezimmer. Klaro, man darf ja träumen. Wir teilen uns mit vier Personen ein etwa 12 Quadratmeter großes Bad, das beinahe einem großzügigen Schlauch gleicht. Nun hatten wir beim Kauf des Hauses das Glück, dass wir es komplett neu aufbauen lassen konnten – vorher war da nur ein Provisorium drin. Dusche, Badewanne und Toilette sind hintereinander auf der rechten Seite angeordnet, links gibt es einen als Badheizung dienenden Handuchwärmer und ein Doppelwaschbecken. Mit viel Stauraum drunter – womit wir beim Thema wären: Wir haben zu viel Zeug!
Danke für die Erkenntnis, lieber Umzug.
Wir waren nach unserem Einzug abseits des eigentlichen Kistenausräumens und Einrichtens direkt sehr beschäftigt: Der viel arbeitende Mann hat sich quasi sofort von morgens bis abends erst ins Home Office verzogen und dann auf Geschäftsreisen (Plural!) begeben, die Kids mussten in Kindergarten und Schule ankommen, ihren Platz im neuen Zuhause finden, ich mittendrin, neben der Family alles Dringende jonglierend und den Alltag neu aufbauend. Resultat: Wir sind jetzt seit zwei Monaten in unserem Haus im Norden und um uns herum sowie im Stall stehen von den etwa 200 mitgebrachten Umzugskisten noch etwa 70 verschlossen herum. Au weia – aber irgendwie auch erkenntnisreich, denn all diese Sachen sind offensichtlich gar nicht lebensnotwendig, werden kaum vermisst. Es gab bereits vor dem Umzug einen Hausflohmarkt – doch jetzt wird noch mehr rausfliegen. Und das Beste: Offensichtlich tut das gar nicht weh.
Von Fläschchen und Döschen: Was in den Kisten wartet
Acht Kisten habe ich eben hervorgekramt. Überall ist etwas drin, das irgendwie ins Bad gehören könnte. Huch? Worum handelt es sich:
→ Zahnputzutensilien
→ Handtücher und Waschlappen
→ Schminksachen, Nagellack und Haarbürsten
→ Haargummis, bunte Haarsträhnchen und Spängchen für die Kids
→ Klopapier, Taschentücher und weiterer Sanitärbedarf
→ Badewannenzusätze und -spielzeug, natürlich auch Duschzeug
→ Fön, Rasierer, Haarglätter nebst Anleitungen
→ Kinderschminke
→ Putzmittel und -utensilien
→ Medikamente
→ alte Windelsachen für den mittlerweile Vierjährigen
→ Döschen, Kästchen und Dekoelemente
Die Frage tut sich auf: Wenn Familie D. all diese Dinge nun zwei Monate in Kisten vergraben hatte, wie hat sie sich in dieser Zeit denn bitte gepflegt, gewaschen, abgetrocknet, zurechtgemacht? Ganz einfach: Mit dem, was wir auf Reisen so dabei haben und was dann noch an absolut Notwendigem durch erneutes Einkaufen (Herrje!) dazugekommen ist. Wie viel von diesem ganzen Zeug haben wir eigentlich? Ich habe aus den eben erwähnten acht Kisten nun eine gemacht – ein Viertel des Platzes in dieser Kiste nimmt dabei Toilettenpapier ein. Eureka. Das, was also zusätzlich zeitnah in unserem Bad landen wird (Badewannenspielzeug, Zahnpasta, der Rasierer des Gatten, etwas Schmuck und Schminke für mich und die Kids, Klopapier etc.) ist eine übersichtliche und brauchbare Masse. Überflüssige Handtücher, Waschlappen, Schminkutensilien, Haargummis, Putzutensilien und Co. wurden gerade von mir aussortiert und werden zu großen Teilen entsorgt, wenn sie nicht einen neuen und sinnvollen Platz außerhalb des Bads bekommen. Das Motto lautet: Reduzieren. Das gilt nicht nur für alles, was zur Pflege benötigt wird, sondern auch für die Einrichtung und Dekoration des Badezimmers.
Ein Bad im skandinavisch klaren und reduzierten Stil

Ich setze auf die Farbe Weiß – so bleiben auch der Vorhang, die Badläufer. die meisten Aufbewahrungsschachteln und Wandregale hell. Wir haben ein großes Fenster, indirektes Licht hinter dem Spiegel und in die Decke eingelassene unauffällige Wandspots. Die Helligkeit verschafft dem Raum Klarheit, vergrößert ihn optisch. Akzentuiert wird unser Familienbad vom Eichenbraun der Bodenfliesen, von Dschungelgrün und schwarzen Linien. Die Pflanzen bringen das Draußen nach drinnen, die Naturtöne sorgen für Entspannung, Harmonie und einen Hauch Exotik. Mehr Farbe würde diesen eh kompakten Raum, in dem sich tatsächlich viel Leben abspielt (insbesondere morgens um halb 7) und uns nur erdrücken.
Fazit: Lasst Euch auf ein Experiment ein, sortiert stringent aus, wo es eng wird und lasst Licht in Eure vier Wände!
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